Paracetamol nicht verharmlosen - falsche Anwendung kann die Leber beschädigen

Von Cornelia Scherpe
5. Juni 2012

Paracetamol befindet sich in fast jedem häuslichen Erste-Hilfe-Schrank. Viele Menschen kaufen die Mittel in der Apotheke und heben sie für Kopfschmerzen oder leichtes Fieber auf. Da geringe Dosen auch ohne Rezept erhältlich sind, ist das Anlegen eines Vorrats kein Problem. Im Grunde kann man sich mit den leichten Schmerzmitteln auch keinen Schaden zufügen, solange man sich an die Anweisungen bezüglich der Dosierung hält. Doch genau hier scheinen viele Konsumenten bewusst oder unbewusst nicht richtig hinzusehen.

Das kann fatale Folgen haben, wie nun wieder eine aktuelle Studie aus den USA gezeigt hat. Dort scheinen viele Menschen dazu zu neigen, Paracetamol bei jeder Kleinigkeit und auch in viel zu großen Mengen zu nehmen. Jeder Vierte nimmt deutlich zu viele Tabletten ein und bringt vor allen Dingen die Leber damit in große Bedrängnis.

Befragt wurden 500 Menschen, die aufgrund diverser Beschwerden von ihrem Hausarzt Schmerzmittel empfohlen bekommen hatten. 50 Prozent griffen dabei auf Paracetamol zurück. 19 Prozent nahmen das Mittel mehrmals die Woche oder sogar jeden Tag. Man testete, wie viel jeder Proband einnimmt, indem man jedem kleine Fläschchen des Mittels zeigte und fragte, wie viele davon jeder am Tag zu sich nehmen würde. Dabei zeigte sich bei 25 Prozent der Testpersonen, dass sie die Tagesdosis von vier Gramm regelmäßig ausreizen. Fünf Prozent überschritten diesen Höchstwert sogar regelmäßig. Genau das kann sehr gefährlich werden, denn die Leber wird zunächst unbemerkt beschädigt. Treten dann Probleme auf, ist es oft schon zu irreversiblen Schäden gekommen.