Parkinson-Patienten sprechen gut auf Antidepressiva an - die Motorik wird nicht beeinträchtigt

Von Cornelia Scherpe
18. April 2012

Viele Menschen mit Parkinson leiden nicht nur an ihrer Erkrankung an sich, sondern entwickeln auch Begleiterscheinungen. Sind selten werden die Betroffenen von schweren Depressionen geplagt. Mehr als 30 Prozent aller Patienten sind nachweislich depressiv. Bisher war man sich in der Medizin nicht ganz sicher darüber, ob der Einsatz von Antidepressiva für diese Menschen wirklich unbedenklich ist.

Viele hatten Angst, dass sich durch die Vergabe der Medikamente die Motorik der Patienten weiter verschlechtert. Eine Studie hat sich dieser Frage gezielt gewidmet und kommt zu dem Schluss, dass der Einsatz von Antidepressiva bei Parkinson-Patienten sicher ist. Die Bewegungsfähigkeit wird von den Medikamenten nicht weiter verschlechtert. Untersucht wurden 115 Patienten in den USA.

Sie alle litten an Parkinson und waren depressiv. Während zwei Gruppen mit zwei verschiedenen Antidepressiva versorgt wurden, erhielt eine dritte Gruppe lediglich ein Placebo. Wie zu erwarten war, besserten sich in den ersten beiden Gruppen die Symptome der Depression um durchschnittlich 32 Prozent. Verschlechterungen der Parkinson-Symptome fand man dabei nicht. Daher sind Antidepressiva nicht auch bei Parkinson wirksam, sondern offenbar auch gut verträglich.