Pflege-TÜV am Pranger: Reform soll für höhere Informationsqualität sorgen

Von Nicole Freialdenhoven
19. August 2013

Der bisherige Pflege-TÜV soll in Kürze grundlegend reformiert werden. Eine Widerspruchsfrist gegen die entsprechende Vereinbarung zwischen Betreibern von Pflegeheimen und den Pflegekassen lief in der vergangenen Woche aus. Damit ist der Weg frei, für eine strengere Bewertung der deutschen Pflegeheime. Der sogenannte Pflege-TÜV wird vor allem für die hohe Zahl der positiven Bewertungen kritisiert, die seinen Sinn ad absurdum führen.

So monierten Kritiker, dass beispielsweise das gravierende Problem häufigen Wundliegens mit schönen Gartenfesten in der Bewertung ausgeglichen werden konnten. In Zukunft sollen dagegen 21 der insgesamt 82 Punkte in der Bewertung besonders hervorgehoben werden, darunter die Vorbeugung gegen das Wundliegen, eine angemessene Versorgung mit Flüssigkeiten und die Anwendung von freiheitseinschränkenden Maßnahmen wie Gitter am Bett. Andere Kriterien wie Feste sollen dagegen gar nicht mehr erwähnt werden.

Allerdings werden auch schon Nachbearbeitungen der Reform gefordert. So bleibe weiterhin im Dunkeln ob Patienten im betreffenden Heim mit Pillen ruhig gestellt werden und bei wie viel Prozent der Heimbewohner Bettgitter zum Einsatz kommen. Der reformierte Pflege-TÜV soll Anfang 2014 in Kraft treten.