Pflegewissenschaftler verlangen einen neuen Umgangston im Krankenhaus

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
24. November 2006

In deutschen Krankenhäusern wird eine falsche Sprache und oft auch viel zu wenig gesprochen.

Professor Martin Schnell vom Institut für Pflegewissenschaft der Universität Witten-Herdecke weiß auch warum: "Richtige Gesprächsführung ist kaum Unterrichtsthema", sagt er in der Apotheken Umschau. Wenn Pflegekräfte Patienten duzen, ist ihnen die Unangemessenheit oft nicht einmal bewusst. Dasselbe gilt für das "Krankenschwestern-Wir": "Jetzt stehen wir aber mal auf!".

Schon in der Sprache muss sich der gegenseitige Respekt ausdrücken. Auch den Patienten wird geraten, nicht nach "Schwester Liesel", sondern nach "Frau Schmidt" zu rufen. Die verabreicht dann auch nicht mehr das "Schnäpschen", das eigentlich Arzneitropfen sind, oder hilft nicht mehr beim Anziehen des "Hemdchens", das ein Schlafanzug ist.