"Pink Slime" : Unappetitlicher Nahrungstrend

Von Katharina Cichosch
5. April 2012

Schon der Name klingt wenig verlockend: "Pink Slime" nennt sich ein Lebensmittel, das aktuell in den USA vertrieben wird - und das auch von der dortigen Bevölkerung immer weniger beliebt ist. Gemeint ist hiermit eine besondere Form des Separatorenfleischs, bei dem Fleischbestandteile industriell vom Knochen gelöst und anschließend zu einer Art Hackfleisch-Imitat zusammengefügt werden.

Jetzt wird´s noch ein bisschen unappetitlicher: Damit das Gemenge überhaupt genießbar wird, muss es zuvor mit Antibiotika behandelt werden. Dann aber soll "Pink Slime" laut Herstellern ein geschmacklich einwandfreier und zudem kostengünstiger Ersatz für herkömmliches Hackfleisch sein. In den USA wird das Imitat daher bereits seit längerem normalem Hackfleisch zugefügt, in öffentlichen Einrichtungen wie Schulkantinen, in Restaurants und Supermärkten angeboten. Im Gegensatz zu Europa besteht hier keine Kennzeichnungspflicht.

Inzwischen fordern jedoch immer mehr US-Bürger bessere Unterscheidungsmöglichkeiten. In Supermärkten wird weniger "Pink Slime" gekauft, und auch Kantinen dürfen künftig selbst entscheiden, ob sie das Separatorenfleisch verwenden möchten oder nicht. Übrigens: Verboten ist das Fleischgemisch auch in Europa nicht. Auf Grund des BSE-Skandals wird jedoch in den meisten Ländern heute kein Separatorenfleisch aus Rind angeboten.