Pitcairn - Pazifikinsel lockt Zuzügler mit kostenlosem Land und Steuerfreiheit

Trotz der attraktiven Angebote möchte kaum jemand auf Pitcairn leben

Von Dörte Rösler
24. Februar 2015

Pitcairn ist eine Trauminsel im Pazifik - auf der niemand leben möchte. Auf 4,5 Quadratkilometern verteilen sich gerade einmal 50 Insulaner. Um mehr Bewohner auf das paradiesische Eiland zu locken, bietet die Regierung kostenlose Grundstücke und Steuerfreiheit. Dennoch hat sich bisher nur ein Umsiedler gemeldet.

Weit weg von allem

Vor dem zweiten Weltkrieg lebten auf Pitcairn noch 200 Personen, zumeist Nachfahren der legendären Meuterer der "Bounty". 1789 gründeten acht britische Seemänner mit ihren polynesischen Frauen auf dem ehemals unbewohnten Eiland eine Kolonie, die letzte der britischen Überseegebiete im Pazifik.

Rund 5000 Kilometer erstreckt sich das Meer bis nach Neuseeland. In der anderen Richtung liegt Südamerika, 5700 Kilometer entfernt.

Klares Wasser und üppiges Grün

Üppige Vegetation und ein angenehmes Klima, klare Luft und Abgeschiedenheit könnten Pitcairn zum idealen Wohnort für Zivilisationsmüde machen. Wären da nicht die Nachteile der Einsamkeit. Kaum ein Pitcairner hat Arbeit - womit soll man auch Geld verdienen, auf einer Insel, die nur alle drei Monate vom Versorgungsschiff aus Neuseeland angesteuert wird?

Wichtigste Einnahmequelle sind Briefmarken, die aufgrund ihrer niedrigen Auflage bei Sammlern begehrt sind. Auch Touristen bringen etwas Geld auf das berühmte Bounty-Eiland. 2012 kamen aber nur 870 Tagesbesucher von Kreuzfahrtschiffen vorbei. Zu wenig, um den Lebensunterhalt der Insulaner zu sichern.

Auch

die auf dem fruchtbaren Boden gedeihen, reichen nur zur Versorgung der eigenen Bevölkerung. Den Rest müssen die Bewohner im einzigen Laden vor Ort kaufen.

Seit einigen Jahren gibt es aber immerhin Internet. Wer etwas braucht, kann es also bestellen. Und hoffen, dass das Schiff aus Neuseeland bei seinem vierteljährlichen Besuch vor der Küste ankern kann.