Placebo-Effekt - Neue Untersuchungsreihe gestartet

Von Jutta Baur
10. Januar 2011

Bei wem wirken Placebos besonders gut? Gibt es dazu eine Veranlagung? Diese Fragen möchte Paul Enck, Professor für Psychosomatik und Psychotherapie an der Uniklinik Tübingen näher erforschen.

Dazu untersucht der Placebo-Spezialist die neurobiologischen und neuropsychologischen Mechanismen, die möglicherweise für die Wirkung von Placebos verantwortlich sind. Mehr als 2000 Teilnehmer beteiligen sich an der Studie. Es werden sowohl medizinische wie auch psychologische Tests durchgeführt. Man hofft, durch die genaue Kenntnis des Placebo-Effekts Medikamente bei Kranken reduzierter einsetzen zu können.

"Der Heilungserfolg einer Therapie ist von den Erwartungen des Patienten abhängig", erklärt Enck. Wer also glaubt, dass eine Arznei wirklich hilft, ist schon auf dem richtigen Weg zur Heilung. Durch das Vertrauen in die Medizin werden biochemische Vorgänge im Körper angestoßen, die zu einer Besserung von Symptomen führen. Außerdem bedeuten weniger Medikamente auch weniger Nebenwirkungen.

Ersetzen kann ein Placebo Arzneien mit Wirkstoffen natürlich nicht. Es könnte jedoch unterstützend in die Behandlung integriert werden.