Poker kein Glücksspiel - Gewinne sind steuerpflichtig

Von Ingo Krüger
2. November 2012

Gewinne aus Pokerpartien sind steuerpflichtig, da es mehr als ein Glücksspiel ist. Dies entschied jetzt das Finanzgericht Köln. Erfolge im Pokern seien nicht nur vom Glück abhängig, sondern es komme auch aufs Können an, erklärte die Richterin.

Der Pokerspieler Eddy Scharf hatte gegen Steuerforderungen des Finanzamts geklagt. Er behauptete, dass Poker ein Glücksspiel sei. Gewinne, die er erziele, seien daher steuerfrei. Zudem habe er mehr Geld verloren als eingenommen.

Das Gericht erklärte dagegen, dass Scharf, der von Beruf Flugkapitän ist, Preisgelder in sechsstelliger Höhe kassiert habe. Er sei zudem ein "Star der Szene", der sich mit seinen Fähigkeiten immer wieder Turniergewinne sichere. Allein dies, so die Richterin, zeige, dass beim Pokern auch das Können eine große Rolle spiele. Berufsmäßige Pokerspieler gebe es schließlich bereits seit Mitte des 19. Jahrhunderts.

Scharfs Anwalt wollte diese Begründung jedoch nicht akzeptieren. Dann seien dies höchstwahrscheinlich professionelle Falschspieler gewesen, kritisierte er das Gericht. Ob er Revision beim Bundesfinanzhof in München einlegen wird, ist noch offen.