Prognose der Herzgesundheit: Ärzte lesen in den Stammzellen

Von Cornelia Scherpe
29. Oktober 2013

In jungen Jahren ist beim gesunden Menschen das Herz in Bestform und das ist auch ein Grund zur Freude. Wer gesundheitsbewusst lebt, der fragt sich aber auch als junger Erwachsener, wie sein Herz einmal im Seniorenalter aussehen wird. Es ist zwar leider nicht möglich, in die Zukunft zu sehen, doch Ärzte haben nun ein neue Idee, wie sie zumindest eine Prognose mit hoher Wahrscheinlichkeit geben können.

Basisinformationen in den Stammzellen

Um die weitere Entwicklung des Herzens vorauszusagen, will man vermehrt auf die Stammzellen achten. Stammzellen sind jene Zellen, die bereits alle Basisinformationen enthalten und sich bei entsprechendem Impuls in die jeweilige Körperzelle, also zum Beispiel in eine Herzmuskelzelle, entwickeln.

Die Grundlage dafür wurde 2007 gelegt, als ein japanischer Wissenschaftler es schaffte, iPS-Zellen zu züchten. Dies sind Stammzellen, die durch künstliche Programmierung entstanden sind und durch diverse Impulse im Labor zur Entwicklung angeregt werden können.

Deutsche Forscher haben nun ein System entwickelt, dass die Stammzellen nicht mehr nur in der Petrischale zur Entwicklung bewegt. Das Problem dabei ist nämlich, dass die entstehenden Zellen zwar leben, jedoch nicht die Wirklichkeit abbilden. Im neuen Modell können die Zellen dank kleiner Silikonträger so wachsen, wie sie es in Wahrheit tun würden. Es entsteht so eine tatsächliche Muskelschicht im Labor und diese reagiert auf Reize wie das echte Herz.

Indem man Herz-Stammzellen eines Menschen so behandelt, kann man im Modell nachvollziehen, wie sein Herz auf kommende Situationen reagieren wird. Gerade bei Kindern, die ein Elternteil mit bedenklicher Vorgeschichte haben, kann so im Modell die individuelle Zukunft des Herzens prognostiziert werden.