Prokrastination - die Krankheit, immer alle Arbeit aufzuschieben

Von Cornelia Scherpe
29. März 2012

Faulsein ist schön, besonders nach Feierabend und am Wochenende. Jeder Mensch träumt gern etwas vor sich hin und entspannt sich. Das ist auch völlig normal und gesund. Es gibt jedoch auch Menschen, die sich nicht nach der Arbeit entspannen, sondern gar nicht erst mit dieser anfangen können. Sie schieben ständig alles auf, bummeln vor sich hin und lassen den Tag verstreichen.

Die Ärzte haben das als Krankheit definiert und nennen dies Prokrastination. Betroffene sind nicht einfach nur faul. Es handelt sich tatsächlich um eine Störung, unter der Arbeit, Freundschaft und Liebe auf Dauer leiden können. Psychologen haben das Phänomen erforscht und in einer Studie mit 500 Betroffenen gearbeitet. Alle zeigten einen deutlichen Hang zu Depressionen. Sie hatten also nicht wirklich Spaß dabei, ihre Arbeiten stehen und liegen zu lassen, doch wie unter Zwang zog es sie immer wieder von dem Wichtigen weg.

Besonders häufig sind all jene Menschen betroffen, die ihren Tag sehr frei gestalten können, also etwa Studenten und Selbstständige. Wer sich die Zeit nicht gut einteilen kann und kein Selbstmanagement gelernt hat, der verliert schnell jeden Antrieb und stolpert in die Prokrastination hinein.

Das krankhafte Verhalten, kann jedoch behandelt werden. Gearbeitet wird dabei vor allen Dingen durch Gesprächstherapien. In den Sitzungen bekommen die Betroffenen vor Augen geführt, dass Aufschieben nur kurz schön und befreiend ist. Sie lernen das Negative darin zu sehen und bekommen Regeln, mit denen sie ihren Alltag organisieren können.