Prophylaxe in Tablettenform: HIV-Ansteckungsrisiko kann deutlich gesenkt werden

Neue HIV-Präventionsmaßnahme möglicherweise bald in Gleitgelen intergriert

Von Laura Busch
30. November 2010

Noch immer gibt es kein zuverlässiges Heilmittel gegen HIV beziehungsweise AIDS. Doch einer internationalen Studie des Gladstone Institute of Virology and Immunology in San Francisco zufolge kann eine sogenannte Prä-Expositions-Prophylaxe (PrEP) mittlerweile die Ansteckungsrate um bis zu 44 Prozent senken.

Das Mittel wird einmal täglich in Tablettenform eingenommen und ist deswegen besonders sinnvoll für Risikogruppen wie zum Beispiel Homosexuelle. "Der deutliche Erfolg dieser Methode verändert die Möglichkeiten der Aidsprävention weitreichend", so der Sprecher der AIDS Foundation of Chicago, Jim Pickett.

Einnahme muss gewissenhaft erfolgen

Bei der Studie wurden rund 2500 HIV-negative Personen aus Ländern wie den USA, Peru oder Südafrika mit dem Medikament Truvada versorgt. Davon hatten sich nach einer Kontrollzeit von 14 Monaten 36 Personen infiziert. In der Kontrollgruppe waren es indes 64 Personen.

Problematisch ist derzeit jedoch, dass das Mittel sehr gewissenhaft eingenommen werden muss. Deswegen gibt es Überlegungen, den Wirkstoff beispielsweise in Gleitgele zu integrieren, die von Homosexuellen ohnehin häufig beim Sex verwendet werden. Weitere Studien zu dem Mittel laufen derzeit auch mit heterosexuellen Menschen.