ProSieben und RTL drohen hohe Strafen - Jugendschutzbestimmungen mehrfach übertreten

Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) klagt ProSieben, RTL, RTL II und DSF wegen 26 Verstößen an

Von Thorsten Hoborn
26. Januar 2010

Den Privatsendern ProSieben, RTL, RTL II und DSF drohen Strafen diverser Ausmaße, denn sie haben gegen Jugendschutzbestimmungen verstoßen und Pornografie, Gewalt und Alkoholmissbrauch in zahlreiche TV-Inhalten ausgestrahlt. Dies meldete die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) der Landesmedienanstalten und klagt die Sender wegen 26 Verstößen im Fernsehen und 14 Übertretungen im Internet an.

Die Ausstrahlungen im Detail

Die KJM meldete Verstöße in der TV-Serie "Cold Case" (Untertitel: "Kein Opfer ist je vergessen"), welche im Hauptabendprogramm "gewalthaltige, drastische und spekulative Bilder von erschossenen, schwer verletzten und stark blutenden Menschen sowie eine Vergewaltigung" gezeigt hatte.

Im Nachtprogramm des DSF wurden unzulässige Erotik-Werbeclips mit pornografischen Darstellungen gesendet und die RTL Reality-Show "Erwachsen auf Probe" animierten Jugendliche zu Bier und Zigarettenkonsum.

Acht Folgen der RTL II Reihe "Extrem schön! Endlich ein neues Leben" machte sich einer extrem einseitigen Berichterstattung zum Thema Schönheits-OPs schuldig. Gegenüber Jungendlichen, welche oft mit der Akzeptanz des eigenen Körpers bei ihrer Identitätsfindung zu kämpfen haben, dürfen Schönheitsoperationen, die aus rein ästhetischen Motiven durchgeführt werden, nicht ausschließlich positiv dargestellt werden.