Prostatakrebs: Sex ist Männern weiterhin wichtig, den Partnerinnen eher weniger

Von Ingo Krüger
14. März 2013

Die Behandlung von Prostatakrebs ist immer wieder Thema intensiver Diskussionen. Sollen Karzinome an der Vorsteherdrüse bestrahlt oder operiert werden? Und welche Folgen hat dies für Männer und ihr Sexualleben?

Japanische Mediziner haben nun eine Studie erstellt, die sich mit der Wichtigkeit von Sex in den Beziehungen von Prostatakrebs-Patienten befasst. Dabei kamen sie zu dem Ergebnis, dass Männern Sex nach einer Operation mit einer vollständigen Entfernung der Prostata wichtiger ist als ihren Partnerinnen.

So hoffen zwei Drittel der Männer, weiterhin Sex haben zu können, bei den Frauen beträgt der Anteil etwas mehr als ein Drittel. Für die Einnahme von Medikamenten gegen Erektile Dysfunktion (PDE-5-Hemmer) sprechen sich mehr als 65 Prozent der Männer und 43 Prozent der Frauen aus. Die sexuelle Aktivität nach einer Prostataoperation werde folglich auch vom Verhalten der Partnerin bestimmt, erklärte einer der Forscher.

Im Jahr 2012 erhielten in Deutschland rund 67 000 Männer die Diagnose Prostatakrebs. Da die Tumore sehr langsam wachsen, sind die Heilungschancen gut. Manchmal kann er sogar unbehandelt bleiben. Studien zeigen, dass 90 Prozent der Patienten mit derartigen Tumoren nach zehn Jahren noch leben.