Psychische Störungen als neue Volkskrankheiten - ein Drittel der Deutschen ist betroffen

Von Cornelia Scherpe
19. Juni 2012

Eigentlich heißen sie Rückenschmerzen, Diabetes und Bluthochdruck, doch neben diesen Volksleiden haben sich hierzulande neue Krankheiten etabliert. Statistiken haben gezeigt, dass in Deutschland immer mehr Menschen an einer psychischen Erkrankung leiden. Neben Depressionen und diversen Suchtkrankheiten zählen dazu auch Phobien und bipolare Störungen.

Die in Dresden durchgeführte Erhebung hat dabei auch einen Unterschied zwischen den Geschlechtern herausgearbeitet. Demnach sind vor allen Dingen die Männer von Suchtkrankheiten betroffen. Frauen dagegen leiden vermehrt an Phobien und an Depressionen. Allerdings haben sich die Geschlechter in den vergangenen Jahren bei der Verteilung angenähert. Was sich bei beiden Geschlechtern zeigt: viele bekommen keine angemessene Hilfe oder suchen sie auch nicht. Dies sieht man an der deutschlandweiten Behandlungsrate, die sehr gering ausfällt. Dies mag ein Grund für die steigenden Zahlen der psychisch Kranken sein.

Im Rahmen des sogenannten "Bundesgesundheitssurvey" führt das Robert-Koch-Institut regelmäßig Erhebungen zum Befinden der Deutschen durch. Auch dieses Mal wurden mehrere tausend Personen zwischen 18 Jahren und 80 Jahren zu ihrem psychischen Zustand befragt und inzwischen ist ein Drittel aller Erwachsenen mehr oder minder schwer betroffen. Die letzte Statistik wurde in diesem Umfang 1998 durchgeführt. Seitdem sind die Zahlen der Neuerkrankungen unverändert hoch, sodass man von neuen Volksleiden sprechen muss.