Psycho- und Ergotherapeuten haben immer häufiger Kinder als Patienten

Experten raten auch den Eltern zu einer Therapie

Von Cornelia Scherpe
2. Juli 2010

Der Trend ist auffällig und gibt zu denken: Immer mehr Kinder müssen von Psycho- und Ergotherapeuten behandelt werden. Die DGKJP (Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie) stellt in einer Studie heraus, dass jedes fünfte Kind psychische Probleme hat.

Diese Kinder landen dann beim Psycho- und Ergotherapeuten und werden beispielsweise wegen Impulsivität und Konzentrationsproblemen therapiert. Die Krankenkasse AOK veröffentlicht, dass 6 Prozent der in der AOK-versicherten Kinder eine Therapie wahrnehmen müssen.

Gründe für den vermehrten Therapieanspruch

Seelische Krankheiten bei Kindern scheinen auf dem Vormarsch zu sein. Die Experten verneinen das. Die Verteilung der Krankheiten in der Bevölkerung hat sich nicht verändert, doch Betroffene treten mehr ans Licht der Öffentlichkeit und Eltern achten stärker auf Symptome bei ihren Kindern und suchen Hilfe.

Die Elterntherapie

Gerade Eltern sind von den Verhaltensauffälligkeiten oft überfordert und trauen sich nicht zu, ihren Kindern mit eigenen Erziehungsmethoden zu helfen. Experten empfehlen daher oft vor der eigentlichen Therapie am Kind lieber eine sogenannte Elterntherapie zu absolvieren, um die Kompetenzen der Eltern auszubauen.