Psychologinnen belegen eine Alltagsweisheit - Worte können uns tatsächlich weh tun

Studie zeigte, dass bestimmte Worte in unserem Gehirn Schmerzareale aktivieren

Von Cornelia Scherpe
7. Februar 2011

Zwei junge Psychologinnen haben nun bewiesen, dass Worte tatsächlich eine sehr große Macht auf uns ausüben können. Sie belegten in einer Studie, dass alle Worte, die irgendetwas mit Schmerz zu tun haben, in unserem Gehirn jene Areale aktivieren, die bei körperlichen Schmerzen aktiv werden.

Die beiden Frauen haben für ihre These zunächst 16 Freiwillige einem Test unterzogen. Dabei bekam jeder Teilnehmer Worte vorgelesen, die mit Schmerzen in Verbindung stehen. Entweder negative Sprachbilder wie "Krampf" oder "stechend", oder aber positive wie "Wärmflasche" oder "Linderung". Zur Kontrolle gab es dann noch neutrale Begriffe wie "kurzhaarig".

Hirnaktivität bei bestimmten Begriffen in Evolution verankert

Während den Probanden die Worte gezeigt wurden, ermittelte ein Kernspintomograph die genaue Hirnaktivität. Das deutliche Ergebnis: neutrale Worte fesseln unsere Aufmerksamkeit viel weniger, als Worte, die mit Schmerzen zu tun haben. Die Psychologinnen führen das auf die Evolution zurück.

Schmerz ist stets etwas, dass die körperliche und geistige Unversehrtheit bedroht und kann in schlimmen Fällen auch das Leben bedrohen. Unser Überlebensinstinkt achtet daher besonders auf Signale, die Schmerz andeuten, oder vermuten lassen, damit wir richtig reagieren und uns schützen können. Zudem aktivieren Schmerzbegriffe bei jedem die Schmerzareale im Gehirn. Das Gehirn bereitet sich also auf eine mögliche Schmerzsituation vor.