Ratten können dank Infrarotsensoren Licht fühlen

Von Max Staender
20. Februar 2013

Mit Hilfe von Infrarotsendern sowie zwei Elektroden und einige Stiche ins Hirn des Nagers hat der Neurobiologe Miguel Nicolelis der Duke University in Durham eine Cyborg-Ratte geschaffen, die anders als ihre Artgenossen Infrarotlicht sehen kann.

Während die Infrarotsensoren auf der Stirn saßen, wurden die Sensoren über zwei hauchdünne Elektroden direkt mit Gehirnareal der Ratte verbunden, welches für den Tastsinn zuständig ist. Anfangs wurden die Nager zuerst auf sichtbares und später auf Infrarotlampen trainiert, was sie leicht verunsicherte. Sobald die Forscher das Infrarotlicht einschalteten, interpretierten die Ratten den Reiz als Berührung und gewöhnten sich dennoch schnell daran.

Obwohl die Tiere nun Infrarotlicht spüren können, haben sie laut Nicolelis trotzdem noch die Fähigkeit, mit ihren Schnurrhaaren zu tasten. Mit den Ergebnissen könne man später nach einer Schädigung des Sehzentrums beim Menschen, dessen Signale vom Auge auf ein anderes Areal der Großhirnrinde umlenken und würde dem Patienten somit seine Sehfähigkeit zurückgeben.