Rauchen schadet der männlichen Fruchtbarkeit: Spermien werden durch Nikotin langsam und fehlerhaft

Es ist allgemein bekannt, dass der Konsum von Nikotin für den Körper schädlich ist. Das Gift kann zu Krebs führen und die Gefäße nachhaltig beschädigen. Eine aktuelle Studie aus Deutschland hat nun jedoch ein weiteres Kriterium erforscht, das klar gegen das Rauchen spricht. Sie haben herausgefunden, dass die männliche Fruchtbarkeit unter dem Gift leidet.

Einfluss auf die Spermienbeweglichkeit

Zunächst lässt sich durch Analysen eindeutig nachweisen, dass Nikotin bis in das Sperma gelangt. In den Samenzellen lässt sich nämlich "Cotinin" nachweisen und dies ist ein Abbauprodukt des Giftes. Das Nikotin wirkt so auf das Gleichgewicht im Sperma und stört es.

Das Resultat ist eine verminderte Beweglichkeit der Samenfäden. Die Spermien von Rauchern sind deutlich unbeweglicher als die Samenzellen von Nichtrauchern. Das beeinträchtigt auch die Furchtbarkeit, denn nur gut bewegliche Spermien haben eine gute Chance, durch die Scheide bis zu der Eizelle in der Gebärmutter zu kommen.

Auswirkung auf den Spermienaufbau und auf die Erbinformationen

Die Forscher fanden jedoch noch mehr heraus. Das Nikotin verlangsamt die Spermien nicht nur, sondern verändert den Aufbau der einzelnen Samenzellen. Die Außenhülle ist instabiler, was die Zellen empfindlicher macht. Die Erbinformation, die in jeder Spermium ist, liegt dort in einer Art Verpackung vor. So wird die DNS beim Transport geschützt.

Dafür verantwortlich sind unter anderem zwei Eiweißmoleküle: "Histone" und "Protamine". Durch das Rauchen liegen diese in einer anderen Konzentration vor und das beeinflusst die Stabilität negativ. So kann die transportierte Erbinformation beschädigt werden. Das Resultat ist eine geringere Chance auf eine Befruchtung der Eizelle, selbst wenn das Spermium es bis zu seinem Ziel schafft. Es kann zu einer unvollständigen Befruchtung kommen, was die Entwicklung eines Fötus verhindert.

Paare mit Kinderwunsch, die bisher keine Schwangerschaft erleben durften, sollten bei einem rauchenden Mann über die Möglichkeit nachdenken, dass sein Nikotinkonsum das Problem sein könnte.