Reizbarkeit und Aggression führt bei Majorer Depression zu schwererem Krankheitsverlauf

Von Nicole Freialdenhoven
25. November 2013

Menschen die unter einer Majoren Depression (MD) leiden, zeigen häufiger Symptome wie Reizbarkeit und Wut, die zu schwereren Verläufen der Krankheit führen. Dies ergab eine Langzeitstudie der University of California, die insgesamt 536 Patienten mit unipolaren Major-Depressionen über einen Zeitraum von mittlerweile 31 Jahren beobachtete. Von diesen Patienten zeigten 55 Prozent (292 Personen) bei der Aufnahme aggressives und zorniges oder reizbares Verhalten.

Bei dieser Gruppe dauerte die Episode der MD, die zur Studienteilnehmer führte, fast doppelt so lange (91 Wochen) wie bei den 45% die keine Aggressionen oder Reizbarkeit zeigten (49 Wochen). Auch traten bei ihnen häufiger Begleitstörungen wie Drogenkonsum, Alkoholmissbrauch oder Angststörungen auf. Sie zeigten eine schlechtere Impulskontrolle und neigten außerdem schneller zu antisozialen Handlungen.

Die Forscher wollen nun erreichen, dass MD-Patienten mit aggressiven oder reizbaren Verhaltensmustern schon bei Therapiebeginn schneller identifiziert werden und ihre Behandlung auf die Bewältigung der Aggressionen ausgerichtet sei. Unter den Patienten dieser Gruppe sind überdurchschnittlich oft Frauen und Jüngere, sowie Menschen, die zuvor schon einmal wegen MD in Behandlung waren.