Rentnerin muss am Bau schuften

In Spanien sollte eine 69-jährige Frau auf dem Bau schwerste körperliche Arbeit verrichten

Von Karla Hettesheimer
20. Mai 2011

Im südspanischen Almeria vermittelte das Arbeitsamt einer 69-jährigen Frau einen Job als Maurergehilfin. Laut dem staatlichen Rundfunksender RNE drückte man der Dame eine Spitzhacke in die Hand und wies sie an, damit eine Mauer abzutragen.

Wenig erstaunlich ist wohl, dass die Spanierin solchen körperlichen Anstrengungen nicht gewachsen war. Stattdessen durfte sie dann mit einem Spachtel andere Hilfsarbeiten verrichten. Dies machte die Arbeit für die 69-Jährige jedoch nur unwesentlich angenehmer, da sie sieben Stunden in der prallen Sonne schuften musste. Als sich ihre Familienangehörigen bei den Behörden beschwerten, teilte man ihnen mit, es könne sich nur um ein Missverständnis handeln.

Frau hatte Angst, Anspruch auf Rente zu verlieren

Die 69-Jährige hatte noch nicht ausreichend Beitragszeiten gesammelt, um Anspruch auf ihre Rente erheben zu können. Da die Dame Angst bekam, ihre Ansprüche zu verlieren, hatte sie den anstrengenden Job freiwillig angenommen. Warum eine Frau im Rentenalter allerdings schwerste körperliche Arbeiten verrichten soll, wo gerade in Spanien jeder fünfte Erwerbsfähige arbeitslos ist, ist wohl nur schwer nachvollziehbar.