Rhein ist fünf Millionen Jahre älter als angenommen

Von Matthias Bossaller
23. Mai 2012

Der Rhein ist ungefähr fünf Millionen Jahre älter als bisher angenommen. Ein deutsches Wissenschaftsteam hat an einer Stelle des wohl längsten Flusses Europas in Ablagerungen Reste von Fossilien entdeckt, die älter als das bisher angenommene Alter des Rheins sein sollen. Bislang ging die Wissenschaft davon aus, dass der Rhein zehn Millionen Jahre alt ist. Die Funde der Säugetierfossilien liegen im Raum Sprendlingen und Eppelsheim in Rheinland-Pfalz.

Sie gelten als Maßstab für das so genannte Neogen, das die Zeitspanne von 23 Millionen Jahren bis ca. 2,5 Millionen Jahren umfasst. Weil die Forscher jedoch das Alter der Fossilien besser eingrenzen wollten, haben sie neue Proben mit über 300 Fossilien untersucht.

Unter den neuen Funden befanden sich Zähne und Knochen von verschiedenen Hirscharten, die in Zentraleuropa vor 14 bis 16 Millionen Jahren lebten. Deshalb gehen die Wissenschaftler des Senckenberg Center for Human Evolution and Palaeoecology (HEP) an der Universität Tübingen und des Senckenberg Forschungsinstitutes in Frankfurt davon aus, dass der Ort des Fundes, also der Fluss, ebenfalls zu dieser Zeit bereits existiert haben muss.