Rheuma-Therapie mit Biologika fördert eine Gürtelrose

Von Cornelia Scherpe
13. Juni 2012

Eine Gürtelrose kann man dann bekommen, wenn man sich mit dem Varicella-Zoster-Virus infiziert hat. Genau wie beim Lippenherpes bricht dieser nur dann aus, wenn das Immunsystem geschwächt ist. Daher tragen viele das Virus viele Jahre in sich und entwickeln im Seniorenalter, wenn die Abwehrkräfte langsam nachlassen, eine Gürtelrose.

Eine Studie hat nun gezeigt, dass auch Menschen mit Rheuma mit einem Ausbruch ihrer Virusinfektion rechnen müssen, sobald sie mit Biologika therapiert werden. Dabei handelt es sich immerhin um Medikamente, die teilweise das Immunsystem unterdrücken. Genau so sollen die Entzündungsprozesse beim Rheuma kontrollierbarer werden. Für Träger des Varicella-Zoster-Virus kann das aber bedeuten, dass eine Gürtelrose gefördert wird. Für dieses Ergebnis wurden 50 ältere Studien neu analysiert und zusammengefasst. Zudem nahm man relevante Daten aus elf Patientenregistern, sodass insgesamt 124.966 Patientenjahre unter einer Biologika-Therapie untersucht werden konnten. Die Auswertung zeigte ein gesteigertes Risiko für alle Patienten ab dem 60. Lebensjahr. Insgesamt steigt die Gefahr auf eine Gürtelrose um 75 Prozent.

Ob eine vorliegende Rheuma-Erkrankung dennoch durch Biologika therapiert werden sollte, unterscheidet sich von Fall zu Fall und sollte durch den Arzt immer individuell gemeinsam mit dem Patienten entschieden werden.