Riesiges Tiefseegebirge im Atlantik entdeckt
Forscher entdeckten durch Zufall Tiefseegebirge, welches mit Mont Blanc vergleichbar ist
Der Mount Everest gilt mit 8.848 Metern als der höchste Berg der Welt. Wenn man den Fuß eines Berges als Bezug nimmt, so ist allerdings der Mauna Kea auf Hawaii die höchste Erhebung der Welt.
Der größte Teil des Berges befindet sich jedoch unter dem Meeresspiegel. Seine gesamte Höhe beträgt vom Fuß unter Wasser bis zum Gipfel etwa 10.205 m, von denen lediglich rund 4.205 Meter über der Wasseroberfläche liegen. Zusammen mit dem Mauna Loa bildet er die Insel Hawaii.
Forscher entdeckten neues Hochgebirge im Südatlantik
Unter Wasser existieren unzählige Tiefseegebirge. Forscher schätzen ihre Zahl auf ungefähr 100.000. Von Satelliten erfasst sind aber lediglich etwa 13.000. Nun hat sich deren Menge um einen Unterseeberg vergrößert.
Wissenschaftler des Forschungsschiffes "Melville" fanden im Südatlantik ein Hochgebirge, dessen größter Berg annähernd 5.000 Meter misst. Zum Vergleich: Der Mont Blanc in den Alpen erreicht eine Höhe von 4.810 Metern und überragt damit alle anderen Berge in Europa.
Bis 500 Meter unter die Meeresoberfläche erhebt sich einer der nun entdeckten Gipfel. Über 140 Kilometer beträgt die Ausdehnung des Bergmassivs. Die Forscher an Bord der "Melville" erkundeten den Meeresgrund mit Schallwellen. Dabei konnten sie feststellen, dass manche Berge extrem steil waren.
Sie fielen innerhalb eines Messungszeitraumes von nur wenigen Minuten um etwa 2.500 Meter ab, so der Geophysiker J. J. Becker von der Scripps Institution of Oceanography im kalifornischen San Diego.
Zufällige Entdeckung durch Kurswechsel
Das Forschungsschiff war auf dem Weg von Südafrika nach Chile. Aufgrund von schlechtem Wetter änderte es seinen Kurs und entdeckte so zufälligerweise das Tiefseegebirge. Beckers Forscherkollege Bruce Appelgate empfiehlt, die ausgetretenen Pfade auch einmal zu verlassen, denn so fände man, wie im Fall der "Melville", auch unerwartete Naturwunder und Bodenschätze.
Quelle
- http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,750132,00.html Abgerufen am 14. März 2011