Risiko für Demenz - Menschen sind heutzutage seltener betroffen

Von Cornelia Scherpe
23. Juli 2013

Die Sorge, im Alter einmal an Demenz zu erkranken, beschäftigt weltweit viele Menschen. Die gute Nachricht der Mediziner ist, dass die Zahl der Demenz-Patienten leicht rückläufig ist. Wer also heute Senior wird, der hat seltener mit dem Leiden zu kämpfen als die Generation davor. Dies hat eine große Studie aus Großbritannien aufgedeckt.

Verglichen wurde eine Untersuchung aus dem Jahr 1991 mit einer Erhebung aus dem Jahr 2011. Bei beiden Messungen waren jeweils 2.500 Männer und Frauen zufällig ausgewählt worden. Das einzige Kriterium war, dass die Teilnehmer bereits 65 Jahre sein mussten. Bei ihrer Teilnahme wurde ihre gesundheitliche Vorgeschichte und vor allen Dingen ihre geistige Leistungsfähigkeit erhoben. Dabei war ein Rückgang der Demenzfälle in den 20 Jahren deutlich messbar gewesen.

Waren 1991 noch 8,3 Prozent der Probanden dement gewesen, kam man in der neuen Stichprobe von 2011 auf nur noch 6,5 Prozent. Zwar klingt dieser Unterschied noch nicht weltbewegend, doch man muss diese Prozente auf die Zahl der Teilnehmer beziehen und dann auf die Bevölkerung hochrechnen. Wäre die Quote bei den Werten von 1991 geblieben, so müssten in der britischen Bevölkerung heutzutage rund 884.000 Menschen von der Demenz betroffen sein.

Die niedrigeren Werte von 2011 zeigen jedoch, dass in Wahrheit nur 670.000 Menschen dement sind. Das wiederum ist ein Unterschied von 200.000 Menschen, die von der Demenz verschont blieben.

Die Studie macht zwar Hoffnung, doch die britischen Forscher räumen selbst ein, dass sie sich diesen großen Unterschied nicht erklären können. Zudem gab es 2011 ein Problem mit der Wahl der Probanden: Gut 50 Prozent der zuerst Befragten wollte an der Studie nicht teilnehmen und die Forscher mussten weiter suchen. Es ist daher gut möglich, dass demente Senioren sich der Studie bewusst entziehen wollten und so eine ungünstige Stichprobe entstanden ist.