Risse in der Wand - harmlos oder gefährlich?
Risse in der Wand sehen nicht nur störend aus - sie können auch gefährlich werden. Aber wie unterscheidet man harmlose Putzrisse und tiefere Risse, die von tragenden Konstruktionsteilen herrühren? Und wie lassen sich die Risse sicher und optisch ansprechend verschließen?
Oberflächliche Schwind- oder Schrumpfrisse
Die meisten Risse sind für die Statik eines Gebäudes ungefährlich, sie bestehen lediglich in den oberflächlichen Strukturen der Wand. Beispiele sind netzförmige Schwind- oder Schrumpfrisse, die sich nach dem Trocknen des Putzes zeigen. Ursache ist meist eine zu starke Hitze beim Verputzen. Das Material trocknet zu schnell und reißt. Typische Risse bei Neubauten entstehen außerdem, wenn die Wand noch zu feucht war und sich nun langsam unter dem Putz zusammenzieht.
Konstruktionsbedingte Setzrisse
Neben den putzbedingten Rissen unterscheidet der Fachmann sogenannte putzgrundbedingte Risse. Darunter fallen etwa Setzrisse durch das allmähliche Absinken eines Neubaus in den Boden. Auf festen Böden dauert dieser Prozess mehrere Jahrzehnte, auf Sandboden kann der Bau innerhalb weniger Monate einsinken. Bis zu 15 Millimeter gelten hier als normal.
Falls die Gebäudeteile unterschiedlich stark einsinken, gerät die Konstruktion jedoch in eine Schieflage: Risse entstehen. Ebenso wie bei ständigen Erschütterungen in der Umgebung oder Spannungen zwischen einzelnen Bauteilen, etwa durch nachträgliche Umbauten.
Risse sanieren
Besonders wichtig ist die Sanierung von Rissen an der Außenfassade. Da eindringende Feuchtigkeit im Winter gefriert, platzen Putzteile ab und vergrößern den Schaden. Feine Haarrisse können zunächst ausgemessen und beobachtet werden.
Größere Risse sollten jedoch mit einem Spachtel ausgeweitet, grundiert und neu verputzt werden. Dazu legt man zuerst dünn Putz auf, überdeckt den Riss anschließend mit einem festen Gewebe und spachtelt erst dann eine letzte Putzschicht darüber.
Risse im Innenraum, etwa in den Ecken, lassen sich leichter schließen. Einfach mit einer Acrylfuge versehen, anschleifen und überstreichen.
Quelle
- http://www.n-tv.de/ratgeber/Gefaehrlich-oder-leicht-zu-beheben-article13563721.html Abgerufen am 9. September 2014