"Rostklumpen" entpuppt sich als wertvolles Schmuckstück

Mitarbeiter einer Restaurierungswerkstatt entdecken Gürtelschnalle eines germanischen Waffenträgers

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
16. März 2010

Ein halbes Jahrhundert hat ein vermeintlicher "Rostklumpen" ein unscheinbares Dasein in den Regalen einer Restaurierungswerkstatt gefristet. Nicht irgendeine Restaurierungswerkstatt, sondern die des Landesmuseums für Vorgeschichte in Halle. Bei Röntgenaufnahmen erkannten die Restauratoren aufwendige Verzierungen und beschlossen, dem "Rostklumpen" doch einmal etwas Aufmerksamkeit zu schenken.

Aus dem Rostklumpen wird ein Schmuckstück

Dabei beförderten sie eine 1.400 Jahre alte Gürtelschnalle aus der Merowingerzeit ans Tageslicht. Das Schmuckstück aus Silber und Eisen ist durch ein Schlingenbandmotiv mit germanischen Tierornamenten verziert.

Die Gürtelschnalle, vormals Rostklumpen, war bereits im Jahr 1931 bei archäologischen Ausgrabungen in Thüringen als Grabbeigabe gefunden worden. Da das Stück nicht unbedingt ansehnlich war, landete es erstmal in der "Eisensammlung" des Landesmuseums in Halle.

Rund 80 Jahre lang fristete die wertvolle, aber unkenntliche Schnalle dann ihr Dasein unter scheinbar lohnenswerteren Objekten. Verzeihlich ist die Missachtung des Objekts allerdings in Anbetracht der Tatsache, dass allein die Eisensammlung über 2.000 Einzelstücke umfasst. Das Schmuckstück gehörte wahrscheinlich einmal einem germanischen Waffenträger aus den gehobeneren Schichten.