Rückenschmerzen: Oft spielt die Seele mit
80 Prozent aller Menschen haben mindestens einmal im Leben unter akuten Rückenschmerzen zu leiden. Wer gleichzeitig häufig depressiv ist, privat permanent unter starkem Druck steht oder extrem ängstlich mit seinem Schmerz umgeht, dem droht besonders häufig eine lange Schmerzkarriere. Das sagte im Interview mit der Gesundheitszeitschrift "Apotheken Umschau" die Bochumer Psychologin Professor Dr. Monika Hasenbring.
Wer mit den genannten seelischen Belastungen seine Rückenschmerzen erlebt, den stuft sie als "Hochrisikotypen" ein. Diesen Menschen rät sie auch, nicht nur auf die körperliche Behandlung zu setzen.
Im Rahmen einer Studie an der Ruhr-Universität in Bochum bot sie Bandscheibenpatienten mit den genannten Merkmalen eine Verhaltenstherapie an. Die meisten Patienten, die daran teilnahmen, hatten später nur noch geringe oder gar keine Beschwerden mehr. Dagegen entwickelten fast alle Patienten, die die Verhaltenstherapie ablehnten, chronische Schmerzen. Es sei also sicher nicht verkehrt, im Gespräch mit einem Psychologen zu klären, ob eine Verhaltenstherapie sinnvoll ist.