Salmonellen in Afrika - durch HIV geschwächte Menschen werden von den Erregern heimgesucht

Von Cornelia Scherpe
4. Oktober 2012

Eine Vergiftung mit Salmonellen ist schnell geschehen und mehr als unangenehm. Sind die Bakterien im Körper, verursachen sie starken Durchfall, Erbrechen und hohes Fieber. Diese drei Reaktionen werden vom Immunsystem gestartet, da der Körper den Erreger schnell wieder los werden will. Besonders für Menschen mit einem schwachen Immunsystem kann das aber schnell lebensgefährlich werden, denn man verliert Kraft und dehydriert.

Besonders in Afrika greifen die Salmonellen derzeit wieder stark um sich. Forscher haben sogar eine neue Variante der Erreger entdeckt, die besonders aggressiv im Körper wütet und darüber hinaus nicht mehr auf Antibiotika reagiert. Warum diese Form gerade in Afrika auftritt, erklären sich die Mediziner mit dem HI-Virus. Wer an HIV leidet, ist sehr empfänglich für alle Arten von Infektionen, denn die Abwehrkräfte sind rund um die Uhr mit dem Virus beschäftigt und haben kaum Kraft für andere Schlachtplätze.

HIV macht Menschen aber nicht nur anfälliger, sondern kann auch die Art der Erreger an sich verändern. Die Bakterien haben ohne entsprechende Gegenwehr des Immunsystems die Zeit, sich zu verändern. Sie passen sich in Ruhe an an und werden so noch gefährlicher. In Afrika führen gut 25 Prozent aller Infektionen mit Salmonellen zum Tode.

Die neu beobachtete Art wurde bereits eingehend untersucht und die Unterschiede zu den "klassischen" Salmonellen festgehalten. Die Struktur ist derart anders, dass Antibiotika nicht anschlagen. Bisher gehen die Mediziner allerdings nicht davon aus, dass sich diese Salmonellenart nach Europa ausbreiten wird.