Sandalen - mit oder ohne Strumpf?

Von Katharina Cichosch
30. Juli 2013

Alle Jahre wieder, nämlich pünktlich zur Hitzewelle, kommen die altbekannten Modesünden zum Vorschein. Wenn Rekordtemperaturen nur noch praktische statt stiltechnische Kriterien zulassen, fallen bei vielen Menschen alle Hemmungen.

Ein besonders grauenvolles Beispiel: Socken zu Sandalen, Sandalen zu Socken. Der praktische Nutzen dieses Kombi erschließt sich nun wirklich überhaupt nicht - schließlich sind Sandalen doch gerade dazu gemacht, ein bisschen Luft an die Füße zu lassen. Mit Socken könnte man gleich zu geschlossenen Sommerschuhen wie Slippern oder Ballerinas greifen.

Trotzdem: Die Gewohnheit hält sich nicht nur hartnäckig, sie findet auch immer wieder neue Freunde. Dort, wo die Grenzen des guten Geschmacks mit Vorliebe ausgelotet werden, sind auch zum Beispiel schreiend bunte Jelly Sandalen aus glänzendem Plastik zu mädchenhaften Rüschen Söckchen nicht weit. Das ewige It-Girl Chloe Sevigny ist ohnehin seit langem ein Fan der ungewöhnlichen Kombi.

Doch was bedeutet das für die breite Masse? Vielleicht lässt sich die Stilfrage so lösen: Wer einen modischen Tabubruch begehen möchte, der sollte sich seiner Sache schon ziemlich sicher sein. Soll heißen: Bitte keine dicken Tennissocken zu Adiletten, sondern sorgfältig ausgewählte Kombinationen, die überraschen - aber gern auch polarisieren dürfen. Wer sich unsicher ist, der sollte von diesem Trend besser die Finger lassen und Sandalen und Co. gleich ohne Strumpf tragen. Mit diesem Look ist man geschmackstechnisch definitiv auf der sicheren Seite...