Sauberer Bodensee, kleinere Fische

Von Ingo Krüger
30. Mai 2012

Des einen Freud', des anderen Leid. Das Wasser im Bodensee wird immer sauberer, die Fische wachsen jedoch langsamer. Dies gefällt den Badeurlaubern, verstimmt jedoch die Fischer.

Vor noch drei Jahrzehnten wog etwa ein Bodenseefelchen mit drei Jahren ungefähr 500 Gramm. Heute benötigt es dagegen vier Jahre, um ein Gewicht von wenigstens 300 Gramm zu erreichen. Aufgrund des geringeren Phosphatgehalts im Wasser gelangen die Tiere schlechter an Nährstoffe.

Schmutzige Seen wollten sie natürlich auch nicht, erklären die Fischer vom Bodensee. Allerdings streben sie eine andere Bewirtschaftung des Sees an. So wollen sie in den Monaten, in denen die Fische eher mager sind, mit engeren Netzen arbeiten. Dies reduziere den Bestand und die anderen Fische könnten schneller wachsen. Gebe es weniger Mäuler, stünde den übrigen Tieren mehr Nahrung zur Verfügung, meint der Verband der Berufsfischer.

Ob diese Vorhaben wirklich umgesetzt wird, ist jedoch noch offen, denn die Behörden der Bodenseeanrainer müssen sich dazu erst einmal einigen.