Schaufensterpuppen als Spione: Kameraüberwachung in Modehäusern

Von Nicole Freialdenhoven
23. November 2012

In den USA und in Europa kommen seit einiger Zeit spezielle Schaufensterpuppen zum Einsatz, in deren Augen eine Videokamera mit Software zur Gesichtserkennung installiert sind.

Dies berichtet die Berliner Zeitung, die sich auf den italienischen Hersteller der Puppen, die Firma Almax, beruft. Deren Geschäftsführer Max Catanese gab an, dass mehrere Modeketten in Europa und in den USA die Puppen bereits benutzten - und dass auch deutsche Ketten Interesse zeigten.

Seit der Einführung im Dezember 2011 wurden bereits mehrere Dutzend "EyeSee Mannequins" ausgeliefert, viele weitere sind bestellt. Ein einzelnes Exemplar kostet 4000 Euro. Mit den Puppen wollen die Modeketten ihre Kundschaft besser nach Alter, Geschlecht und Herkunft analysieren und ihr Angebot noch gezielter auf die größten Kundengruppen ausrichten.

In Deutschland haben Datenschützer jedoch schon verfassungsrechtliche Bedenken angemeldet. Die EyeSee-Mannequins wurden zusammen mit den Sicherheitskameras in Geschäften und der Bezahlung per Karte ein zu lückenloses Profil der Kunden ermöglichen. Selbst wenn die Kunden im Geschäft auf den Einsatz der Puppen aufmerksam gemacht würden, wäre der Einsatz dennoch nicht zu rechtfertigen.