Scheidungen boomen in Japan nach Fukushima-Unglück

Von Kathrin Müller
9. Juli 2011

Nach der diesjährigen Nuklearkatastrophe in Fukushima, sind sich Japaner der Vergänglichkeit des Lebens scheinbar bewusster geworden und haben ihr eigenes Leben hinterfragt. Viele Menschen, die in ihrer Ehe unglücklich waren, lassen sich daher nun scheiden.

Für umgerechnet 500 Euro lassen sich die Japaner ganz feierlich scheiden. Die Idee zu den Trennungszeremonien hatte der 31-Jährige Hiroki Terai vor etwa zwei Jahren. Seit dem Fukushima-Unglück sollen sich die Anfragen für die Scheidungsfeiern verdreifacht haben.

Sinn hinter den Zeremonien ist eine Trennung auf freundschaftlicher Basis - ganz ohne Rosenkriege, wie sie bei Scheidungen in den westlichen Ländern häufig auftreten. Japanische Scheidungspaare tragen spezielle Gewänder, genießen ein üppiges Buffet und zertrümmern gemeinsam mit einem Hammer ihre Eheringe.