Scheidungskinder sind weniger gefährdet als gedacht

Kinder verkraften Scheidung von Eltern besser als vermutet - Belastung ist nach zwei Jahren geringer

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
23. November 2006

Kinder können sich viel besser, als allgemein angenommen, auf Belastungssituationen und neue Lebensverhältnisse einstellen. Das ist eine der Erkenntnisse, die Professorin Sabine Walper, Psychologin an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität, aus einer seit 1996 laufenden Studie mit rund 500 Kindern gewonnen hat.

Wie sie in einem Interview mit der Apotheken Umschau berichtet, findet der Nachwuchs im Durchschnitt zwei Jahre nach der Trennung der Eltern wieder zur Normalität zurück. Das hätten auch amerikanische Studien ergeben. In der Zeit direkt nach der Trennung sind die Belastungen für die Kinder meistens am größten.

Haben sich Auseinandersetzungen der Eltern aber über Jahre hingezogen, kann die Scheidung auch entlastend wirken. Besonders schwer haben es Kinder, wenn sie die Trennung wie aus heiterem Himmel trifft. Trotz aller Konflikte miteinander sollten die Eltern den Kindern in dieser Phase "verlässliche Partner" sein, rät Walper.

"Eine solche Erziehung in einer extremen Belastungssituation aufrechtzuerhalten, fordert die Eltern enorm", weiß die Forscherin. Damit helfen sie dem Kind jedoch am zuverlässigsten.