Schlafwandler haben nur im Film einen Schutzengel - Somnambulie kann lebensgefährlich werden

Von Cornelia Scherpe
12. April 2012

Im Klischee bewegen sie sich mit nach vorn gestreckten Armen und können dabei sogar über befahrene Straßen gehen oder in windigen Höhen balancieren. Schlafwandler gibt es auch in der Realität, doch da ist nichts wie im Film. Der medizinische Fachbegriff für die Krankheit lautet "Somnambulie" und diese kann unter Umständen sehr lebensgefährlich werden. Der berühmte Schutzengel ist nämlich leider auch eher eine Filmerscheinung.

Die "schlafwandlerische Sicherheit", die bereits zum geflügelten Wort geworden ist, ist leider ebenso nur ein Mythos. Schlafwandler können anecken und stürzen und verletzten sich dabei ebenso wie jeder andere. Das zeigen auch traurige Statistiken, die für jedes Jahr einige Tode registrieren, die durch ihr Schlafwandeln umkamen. Das Lebensgefährliche besteht darin, dass zwar der Körper wach ist, doch das Gehirn nur teilweise. Viele höhere kognitive Fähigkeiten schlafen schlicht und daher erkennt man weder Personen im Umfeld, noch Gefahrenquellen.

Da es also keinen besonderen himmlischen Schutz für die Erkrankten gibt, raten Ärzte auch jedem mit Somnambulie damit sofort zu einem Experten zu gehen. Manchen Patienten kann mit Medikamenten geholfen werden, doch nicht jeder springt auf diese an und bei einigen Menschen können die nächtlichen Wanderungen dadurch sogar schlimmer werden. Daher werden die Wirkstoffe auch nur unter Aufsicht ausprobiert. Ist das Schlafwandeln nicht abzustellen, müssen viele Sicherheitsmaßnahmen ergriffen werden, damit die Wohnung möglichst sicher wird. Dazu gehört das verschließen aller Türen und Fenster - am Besten via Schlösser und mit dem abendlichen Wegräumen der passenden Schlüssel.