Schlaganfälle sind nicht mehr nur ein Problem der Senioren

Von Cornelia Scherpe
22. Oktober 2012

Ein Schlaganfall ist ein traumatisches Ereignis, welches das Leben auf Dauer verändert. Mediziner sind beunruhigt, das die Patienten dieses Leidens offenbar immer jünger werden. Früher lag das Durchschnittsalter der Betroffenen über 70 Jahren, doch inzwischen trifft es auch immer jüngere Menschen.

Viele befinden sich noch im Arbeitsalter und drücken den Durchschnitt damit auf unter 70 Jahre. Genaue Daten zur aktuellen Lage liefert eine Studie aus den USA. Die Daten von 1,3 Millionen Menschen aus dem Jahr 2005 wurden ausgewertet und dabei 1.916 Schlaganfälle registriert. Der Anteil der Menschen unter 55 Jahren war dabei auffallend vergrößert. Man verglich dies mit Daten aus dem Jahr 1993. Damals lag ihr Prozentsatz bei 13 Prozent, inzwischen ist er aber auf 19 Prozent hochgeklettert.

Es gibt jedoch auch eine gute Nachricht: Obwohl sich das Alter der Patienten nach unten verschoben hat, ist die Gesamtzahl der Fälle an sich konstant geblieben. Seit 1993 hat sich die Zahl der Patienten nicht mehr vergrößert und dies bedeutet gleichzeitig, dass ältere Menschen nun seltener einen Schlaganfall haben. Die Studie belegt auch dies. Es sank die Gefahr für weiße Amerikaner über 55 Jahren und für Afroamerikaner über 65 Jahren. Besonders erstaunlich waren die neuen Werte für Menschen über 85 Jahren. Ihr Risiko hat sich fast halbiert.

Die Studie wird allerdings durchaus mit Misstrauen betrachtet. Einige Kritiker sind der Meinung, dass durch Fehler seitens der Forscher ein verzehrtes Ergebnis entstand. Die Erheber der Studie stehen aber hinter den Zahlen und gehen davon aus, dass sich die Gefäßgesundheit der jungen Menschen immer mehr verschlechtert.