Schlaganfall bei Frauen: Höhere Sterberate fällt mit höherem Alter zusammen

Von Cornelia Scherpe
13. Juni 2014

Immer wieder haben Auswertungen gezeigt, dass ein Schlaganfall bei Frauen öfter als bei Männern tödlich endet. Doch dies ist offenbar nur ein verzerrtes Bild, wie nun eine aktuelle Studie aus Österreich zeigt.

Ergebnisse der Studie

Demnach muss man dringend den Fakt beachten, dass Frauen bei ihrem ersten Schlaganfall im Schnitt bereits acht Jahre älter als Männer sind. Dies hat einen enormen Einfluss auf die Sterberate.

Der gesamte Organismus ist schon schwächer und es kommt schneller zu weiteren Problemen mit Herz, Kreislauf oder Lunge. Zudem ist es öfter der Fall, dass eine Frau ihren Partner überlebt und dann allein zuhause ist. Ereignet sich ein Schlaganfall und es ist weder ein Verwandter noch eine Pflegekraft in der Nähe, wird die Patientin nicht schnell genug versorgt. Auch das hat einen großen Einfluss auf die Sterberate.

Gleicht man statistisch das Alter der Geschlechter beim ersten Hirninfarkt jedoch an, ist die Sterberate der Frauen gar nicht mehr größer.

Zahlen der Studie

In der Studie wurden rund 47.000 Daten von Schlaganfallpatienten ausgewertet. In 47 Prozent der Fälle handelte es sich dabei um Frauen. Im Schnitt war die weibliche Gruppe bereits 77,9 Jahre, während die Männer 70,3 Jahre alt waren. Das ist ein Unterschied von 7,6 Jahren.

Aufgrund des Alters waren 17,4 Prozent der Patientinnen bereits vor dem Schlaganfall durch andere Krankheiten eingeschränkt. In der jüngeren Männergruppe lag diese Quote nur bei 9,2 Prozent. Damit hatten die Frauen beim Schlaganfall bereits schlechtere Karten.

Das zeigte sich auch 90 Tage nach jedem Hirninfarkt: 14 Prozent der Frauen, aber nur 8,6 Prozent der Männer waren trotz gleichwertiger Akutversorgung verschieden. Überlebende Frauen waren nach dem Schlaganfall nun öfter schwer behindert (33 Prozent vs. 23 Prozent).

Rechnete man das Alter aus der Studie heraus, verkehrt sich das Bild jedoch ins Gegenteil: Frauen haben dann ein um 30 Prozent kleineres Sterberisiko.