Schlechte Prävention - Kortison kann Osteoporose auslösen

Von Katharina Cichosch
16. Februar 2012

Wer langfristig auf Kortison angewiesen ist, der kann im Laufe der Zeit eine kortisonindizierte Osteoporose entwickeln. Behandelnde Ärzte sollten daher bei jeder Langzeittherapie mit Kortison-Präparaten auch den Knochenschutz nicht vergessen.

Eine kanadische Studie hat jetzt untersucht, wie häufig Ärzte an den obligatorischen Schutz der Knochen denken. Die Ergebnisse sind insgesamt betrachtet eher ernüchternd: Ausgewertet wurden die Daten von weit über 15.000 Patientinnen und Patienten. Nur bei rund der Hälfte aller PatientInnen wurden passende Präventionsmaßnahmen durchgeführt. Bei rund 22 Prozent wurden präventiv Osteoporose-Medikamente verschrieben, rund 6 Prozent erhielten eine Knochendichtemessung. Wieder ein Viertel aller PatientInnen erhielt entweder eine Dichtemessung oder eine passende Therapie.

Daten, die durchaus nachdenklich stimmen. Denn wer hochdosierte Kortisonpräparate einnimmt, der ist nahezu von Anfang an gefährdet: Bereits im ersten Jahr der Langzeittherapie kann die Knochendichte deutlich abnehmen. Betroffene sollten daher gleich in den ersten Momenten regelmäßig untersucht und gegebenenfalls präventiv behandelt werden, um dem Knochenschwund vorzubeugen.