Schmeckstörungen - wenn die Geschmacksnerven taub sind

Von Cornelia Scherpe
7. September 2012

Fast jeder hat bei einer Erkältung schon einmal bemerkt, wie er plötzlich nichts mehr zu schmecken scheint. Durch den Infekt ist nicht nur die Nase zu, sondern auch die Geschmacksnerven wie abgestorben. Was nach der Erkältung aber wieder verschwindet, ist bei manchen Menschen ein Dauerzustand. Sogenannte Schmeckstörungen können ganz verschiedene Ursachen haben und sollten daher unbedingt vom Arzt abgeklärt werden.

Das Schmecken hängt sehr eng mit dem Riechen zusammen, das merken wir, wenn wir mit verstopfter Nase etwas kosten. Der Grund ist, dass die Geschmacksstoffe in der Nahrung an den Sinneszellen andocken und die gibt es zum einen in der Nase und zum anderen im Mundraum. Fällt eine Abteilung aus, geht für uns viel des Eindrucks verloren. Es muss aber nicht unbedingt ein Schaden in den Sinneszellen vorliegen.

Denkbar ist auch ein Problem der Reizweiterleitung. Die Eindrücke aus Nase und Mund werden an einen speziellen Hirnnerv geschickt und von diesem entsprechend weiterbearbeitet. Auch hier kann eine Störung vorliegen.

Was genau das Problem ist, muss beim Arzt via Riechtest und einem getrennten Geschmackstest herausgefunden werden. Eine Untersuchung der Geschmacksknospen ist ebenso notwendig, wie der Besuch beim Neurologen, um Nervenverletzungen oder Tumoren auszuschließen.

Leider gibt es bisher wenig Therapieoptionen bei Schmeckstörungen. Hat beispielsweise ein Medikament als Nebenwirkung zum Verlust des Schmeckens geführt, kann eine Umstellung oder Veränderung der Dosierung helfen. Ansonsten gibt es bisher nur Studien, die den Nuten von Zink erforscht haben. Doch dabei sind die näheren Umstände noch nicht bekannt, daher gibt es keine genau umrissene Einnahmeempfehlung.