Schmerzen sind häufiger fachübergreifend zu behandeln
Chronische Schmerzen, die Menschen das Leben zur Hölle machen können, haben oft so vielschichtige Ursachen, dass Ärzte einzelner Fachgebiete mit ihrer Behandlung überfordert sind. "Jeder bietet seine Methode an. Was fehlt, ist eine vernünftige Analyse des gesamten Schmerzsyndroms" und die darauf aufbauende komplexe Behandlung, kritisiert Dr. Gabriele Lindena von der Deutschen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes in der Apotheken Umschau.
Zwölf Jahre leiden Patienten im Durchschnitt an ihren Schmerzen, bevor sie Hilfe in einer Spezialpraxis suchen. Schmerzfreiheit können auch die Spezialisten selten vermitteln oder die Erwartung der Patienten nach einer völlig neuen Therapie erfüllen. Es gilt vielmehr, Bewährtes zusammenzuführen und abzustimmen. Auch Ärzte haben auf diesem Gebiet einen großen Nachholbedarf. "Nur gut die Hälfte der Kranken kommt auf ärztlichen Rat", sagt Dr. Erika Schulte, Schmerzexpertin von der Berliner Charité. "Die anderen erhalten Tipps von Freunden und Bekannten."