Schnuller-Reinigung durch Ablecken könnte Immunsystem des Babys stärken

Fällt ein Schnuller zu Boden, heben ihn die meisten Eltern auf und stecken ihn in die Tasche. Zuhause wird er dann erst einmal gereinigt, bevor er wieder in die Kinderhände darf. Dieses Vorgehen wird jedoch nicht in allen Situationen von allen Eltern beibehalten. Bei kurzem Bodenkontakt Zuhause oder auch beim Fallenlassen im Kinderwagen, nehmen manche Eltern den Schnuller selbst in den Mund. Nach dem Ablecken dürfen die Kinder ihn wieder haben und direkt benutzen. Das mag man gut oder schlecht finden, doch einer aktuellen Studie zufolge könnte das Ablutschen einen positiven Effekt auf das kindliche Immunsystem haben.

Für die Untersuchung wurden 128 Mütter befragt, wie sie die Schnuller ihrer Kinder reinigen. Die Mehrheit nutzte dafür Leitungswasser und normale Seife, manche gaben auch an, den Geschirrspüler zu nutzen oder die Schnuller mit Wasser abzukochen. Neun Frauen sagten, sie würden die Schnuller bei minimalen Verschmutzungen einfach ablecken.

Von allen Kindern wurde die Leistung des Immunsystems untersucht, indem man die IgE-Werte bestimmte. Das Kürzel IgE steht für Immunglobulin E. Dies ist ein wichtiger Antikörper, der unter anderem bei der Entwicklung von Allergien wie Heuschnupfen eine Rolle spielt. Die IgE-Werte der 128 Kinder waren einmal kurz nach der Geburt und im Alter von sechs Monaten kontrolliert worden.

Geringer Antikörperwert wegen abgelecktem Schnuller?

Das Ergebnis: Babys, deren Mütter die Schnuller ableckten, hatten im Durchschnitt einen niedrigeren IgE-Wert. Das bedeutet, dass ihr Risiko für Allergien kleiner ausfallen dürfte. Vermutlich gehen gute Bakterien aus dem Mundraum der Mütter in den kindlichen Organismus über und helfen den Abwehrkräften bei einer gesunden Entwicklung.

Die Studie kann allerdings allein aufgrund von Beobachtungen keine Aussagen über die wirklich stattfindenden Prozesse machen. Dies muss weiter untersucht werden.