Schon Säuglinge lernen die Grammatikregeln
Schon lange bevor die Kleinkinder das erste Wort sprechen, lernen sie durch Zuhören bestimmte Grammatikregeln einer Sprache. So haben Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig festgestellt, dass Kleinkinder im Alter von drei Monaten schon in der Lage sind, bestimmte Regeln besser zu erlernen als mancher Erwachsene.
Bei verschiedenen Tests wurde den Kindern im Alter von drei Monaten eine bestimmte Silbenfolge vorgespielt, die aber bestimmte Regeln beinhalteten. So zum Beispiel fing ein Phantasiewort immer mit der Silbe "le" an und hörte mit "bu" auf, oder ein anderes mit "fi" und "to", also "le-wi-bu" oder "fi-wi-to". Wenn man aber eine falsche Kombination vorgespielt wurde, wie "le-wi-to", haben dies etwa die Hälfte der Kinder, die an den Testversuchen teilnahmen, registriert. Auch variierte man die Tonhöhe der einzelnen Silben und die Kinder, die dies erkannten konnten auch die falsche Silbenkombination erkennen. Bei Tests mit Erwachsenen konnte nur knapp ein Drittel die falschen Silbenkombinationen auf Anhieb richtig erkennen.
Während dieser Testversuche wurden die Gehirnströme der Kinder mit Hilfe eines Elektroenzephalogramms (EEG) gemessen. Nun will man in ein paar Monaten diese Testversuche mit den Kindern wiederholen, die die falschen Kombinationen nicht erkannten um zu sehen, ob sich dies auch auf die spätere Sprachentwicklung auswirkt.
Quelle
- http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/falsche-silben-babys-ueberfluegeln-erwachsene-beim-regel-lernen-a-855114.html Abgerufen am 13. September 2012