Schwangere Typ-1-Diabetikerinnen mit deutlich höherem Risiko für Frühgeburt
Je schlechter die Zuckerwerte, desto wahrscheinlicher ist eine Frühgeburt
Frauen mit Typ-1-Diabetes müssen bei einem Kinderwunsch besonders aufpassen, denn durch ihre angeborene Autoimmunkrankheit besteht bei ihnen ein besonders hohes Risiko, ein Frühchen zur Welt zu bringen. Diese Gefahr ist auch dann gegeben, wenn ihre Zuckerwerte medizinisch gut eingestellt sind. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie.
Die Forscher aus Stockholm hatten die Daten von 2.474 Frauen untersucht. Alle hatten Typ-1-Diabetes und ein Kind entbunden. Besah man sich die Umstände der Geburt, konnte in 22,3 Prozent der Fälle festgehalten werden, dass die Kinder zu früh auf die Welt kamen. Der Frühchen-Durchschnitt bei 1,6 Millionen Gebärenden ohne Typ-1-Diabetes lag hingegen bei gerade einmal 4,7 Prozent.
Engmaschige Kontrolle des HbA1c-Werts wichtig
Das spricht für einen enormen Zusammenhang, zumal das Risiko mit der Höhe des HbA1c-Werts zunahm. Betrachteten die Forscher nur jene Diabetikerinnen, deren HbA1c-Wert sehr gut eingestellt war und unter 6,5 Prozent lag, war das Risiko noch immer erhöht. In dieser Teilgruppe brachten noch 13,2 Prozent Frühchen zur Welt. Frauen mit einem HbA1c-Wert von 6,5 bis 7,7 Prozent mussten bereits mit einem Risiko von 20,6 Prozent rechnen und bei 7,8 bis neun Prozent HbA1c-Wert kletterte die Skala auf 28,3 Prozent. Mit besonders schlechten Zuckerwerten jenseits der neun Prozent war die Gefahr auf eine Frühgeburt bei 37,5 Prozent angekommen. Somit war jedes dritte Kind in dieser Teilgruppe ein Frühchen. Die Gefahr war zudem sowohl bei Kaiserschnitten als auch bei einer natürlichen Geburt erhöht.
Die Forscher betonen daher, dass Typ-1-Diabetikerinnen bei bestehendem Kinderwunsch und besonders in der Schwangerschaft sehr engmaschig den HbA1c-Wert kontrollieren sollten, um mit ihrem Arzt das Risiko auf eine Frühgeburt soweit wie möglich zu senken.
Quelle
- https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/102662/Typ-1-Diabetes-erhoeht-Fruehgeburtrisiko Abgerufen am 9. Mai 2019