Schweinerei: Ukrainische Studenten müssen für Fußball-EM ausziehen

Von Sophia Krebs
24. April 2012

Die Ukraine ist der Austragungsort für die nächste Fußball-EM. Leider mangelt es jedoch an vielen Ecken und Enden. So sind mittlerweile auch die Hotelzimmer knapp. Der Reiserveranstalter TUI, der viele der Reisen zum Fußball-Event organisiert, greift nun auf ganz besonders ungnädige Ressourcen zurück: die Studenten aus den örtlichen Studentenwohnheimen sollen für die EM-Gäste ihre Zimmer räumen.

Dabei ist Wohnraum selbstverständlich zur EM-Zeit sehr knapp. Der Skandal: es wird ihnen keine Ersatzunterkunft angeboten, nein, sie müssen auch noch trotzdem weiterhin Miete zahlen. Studierende aus einem Wohnheim in Charkow müssen ihre Zimmer vorher sogar renovieren. Einigen wird - was schon an Hohn grenzt - angeboten, dass sie ihr Zimmer behalten können: vorausgesetzt, dass sie dafür zwei bis acht Stunden täglich unentgeltlich als Hausmeister tätig sind.

Die Hochschulen und deren Verwaltungen hingegen haben gut lachen, denn sie profitieren von den 10 bis 15 Prozent Provision, die TUI ihnen dafür zahlt. Einige Studierende haben schon aufbegehrt und Proteste organisiert, ein Erfolg steht allerdings noch aus.