Schwerbehinderter Essener wird von seinem Jobcenter zum Arbeiten gezwungen

Von Melanie Ruch
22. Mai 2013

Ein 48-jähriger Mann aus Essen hat bereits drei Herzinfarkte hinter sich, ist schwer herzkrank und seinem Hausarzt zufolge zu 100% schwerbehindert. Dennoch soll der Hartz-IV-Empfänger arbeiten gehen, wenn es nach seiner Sachbearbeiterin vom Jobcenter in Essen geht und das obwohl der Arbeitsagentur die Vorerkrankungen des Mannes bekannt sind.

Der 48-Jährige musste sich einer Untersuchung des ärztlichen Dienstes der Behörde unterziehen, die offenbar ergab, dass der Mann trotz seiner gesundheitlichen Beeinträchtigungen und Risiken leichte bis mittelschwere Arbeiten verrichten kann. Aus Angst vor Sanktionen und Leistungskürzungen ließ sich der Schwerkranke schließlich darauf ein, versuchsweise eine Stelle als Hausmeister-Geselle anzunehmen und dafür seine Gesundheit und sogar sein Leben aufs Spiel zu setzen.

Nun möchte der 48-Jährige seine Sachbearbeiterin wegen Körperverletzung im Amt vor Gericht bringen.