Schwere Nebenwirkungen bei Mefloquin: Das Mittel gegen Malaria in der Kritik

Von Cornelia Scherpe
17. September 2013

Zwar gibt es bisher keine Impfung gegen Malaria, doch eine Alternative zur Vorsorge ist das Mittel Mefloquin. Dabei handelt es sich allerdings nur um ein sogenanntes Prophylaktikum. Dies sind Medikamente, die zumindest die Gefahr auf eine Infektion senken können; also zur Prophylaxe vergeben werden. Auch beim Eintritt der Infektion wir das Mittel für den Notfall vergeben und soll den Verlauf abmildern.

Doch Mefloquin kann einer aktuellen Studie zufolge auch mehr Schaden als Nutzen anrichten. Die Arzneibehörde in den USA, die FDA, hat bereits seit einiger Zeit vor den Nebenwirkungen gewarnt und nun hat sich auch das BfArM, das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, öffentlich dazu geäußert. Auch sie sprechen eine Warnung aus.

Diverse schwerwiegende Nebenwirkungen sind bekannt

Vor allen Dingen Menschen, die bereits an einer Störung der Leber leiden, sollten das Mittel auf keinen Fall einnehmen. Das Entgiftungsorgan des Menschen sollte normal funktionieren, damit das Risiko auf eine Nebenwirkung klein gehalten wird. Doch selbst wessen Leber gesund ist, sollte laut der Warnung eher auf andere Mittel zur Prophylaxe ausweichen.

In Studien zeigte sich, dass es vor allen Dingen zu neuropsychiatrischen Beschwerden kommen kann. Nach der Einnahme klagen Patienten beispielsweise über Schlaflosigkeit, plötzliche Angststörungen oder auch Depressionen. Auch die Entwicklung von Psychosen und das plötzliche Auftreten von Halluzinationen konnte beobachtet werden.

Wann ist die Einnahme sinnvoll

Diese Reihe von schwerwiegenden Nebenwirkungen steht laut der Einschätzung selten in Relation zum Nutzen des Medikaments. Der Einsatz von Mefloquin ist in den letzten Jahren allerdings bei Privatpatienten ohnehin deutlich rückläufig. Nur Menschen, die in ein Hoch-Ende­mieland fliegen, sollten überhaupt über die Einnahme nachdenken.

Außerdem gilt eine Warnung bei Menschen, die am Schwarzwasserfieber, einer Sonderform der Malaria, erkrankt sind. Bei wem sich der Urin schwarz verfärbt, sollte die Mittel nicht nehmen.