Schwulen-Ehe erstmals kirchenrechtlich anerkannt - Kritiker sind besorgt um Ökumene

Von Dörte Rösler
14. August 2013

Die meisten evangelischen Landeskirchen geben gleichgeschlechtlichen Partnerschaften ihren Segen. Nun hat die erste Gemeinde einem homosexuellen Paar auch eine kirchenrechtliche Urkunde über die Trauung ausgestellt.

Für Außenstehende ist dieser formale Akt nur eine Nebensächlichkeit. Kirchenvertreter sehen darin jedoch einen gefährlichen Vorstoß. Vor allem katholische Geistliche nehmen seit langem Anstoß an der Segnung von gleichgeschlechtlichen Paaren.

Aber auch innerhalb der evangelischen Kirche ist die rechtliche Gleichstellung von homo- und heterosexuellen Partnerschaften strittig. Die Bibel sehe keinen besonderen Schutz für homosexuelle Beziehungen vor, und auch das Verhältnis zur katholischen Kirche werde unnötig belastet.

In Seligenstadt, wo die evangelische Pastorin zwei Männern den kirchenrechtlich beurkundeten Segen gab, sieht man den Vorgang gelassen. Auch die katholische Gemeinde feiert hier Dankgottesdienste, wenn zwei Männer oder Frauen sich trauen. Allerdings noch ohne offizielle Anerkennung der Ehe.