Seelsorge für Krebspatienten noch zu selten

Von Cornelia Scherpe
30. Mai 2012

Krebs ist eine furchtbare Diagnose für jeden Menschen. Zwar kann die Medizin inzwischen schon viel gegen die Tumoren ausrichten, doch der Patient lebt immer mit der Angst und mit einem enormen psychischen Druck. Von diesem Standpunkt aus gesehen, fühlen sich viele Krebspatienten noch immer allein gelassen. Zu selten werden sie in Form einer psychologischen Betreuung versorgt.

Dabei kann die Seelsorge eine entscheidende Rolle spielen, auch im Bezug auf das körperliche Befinden. Da Körper und Psyche sehr stark aufeinander reagieren, hat ein depressiver und verängstigter Krebspatient noch stärker unter seiner Krankheit zu leiden. Im Umkehrschluss kann Lebenswille und positives Denken das Immunsystem stärken und so zur Heilung beitragen.

Auch die Deutsche Krebsgesellschaft ist sich dessen bewusst und weist daher auf das Defizit in der Versorgung hin. Sie hat auch ein Projekt ins Leben gerufen, das Abhilfe schaffen soll. Mit einer ambulanten "psycho-onkologischen Versorgung" soll die Seelsorge direkt zu den Patienten gelangen und lange Wartezeiten beim Psychologen für die Krebspatienten hinfällig machen. Die Deutsche Krebsgesellschaft vertritt den Standpunkt, dass diese Patienten eine gesonderte Gruppe darstellen und deshalb eine schnellere Unterstützung möglich gemacht werden sollte.