Selen und Vitamin E aus Nahrungsergänzungsmitteln können Prostatakrebs triggern

Von Cornelia Scherpe
19. März 2014

Viele Ärzte betonen immer wieder, dass man bei einer halbwegs gesunden Lebensweise besser nicht zu Nahrungsergänzungsmitteln greifen sollte. Durch die tägliche Einnahme riskiere man sonst eine Überversorgung und diese könne sogar gefährlich werden.

Diese Ansicht wird auch durch die aktuellsten Studienergebnisse zum Thema "Nahrungsergänzungsmittel und Prostatakrebs" bestätigt. In einer Studie mit 35.500 Männern hatte man versucht, das Risiko auf den Krebs durch eine passende Vergabe von Vitaminen und Nährstoffen zu minimieren.

In der Studie hatte man mit Selen und mit Vitamin E gearbeitet. Doch dies scheiterte. Nicht nur, dass viele Männer dennoch das Krebsleiden bekamen, die Zahl der Betroffenen stieg unter der Einnahme sogar. Das Vitamin E hatte die Krebsgefahr um 17 Prozent gesteigert und Selen hatte die Gefahr um 63 Prozent erhöht. Daher wurde die Vergabe der Mittel 2008 abgebrochen.

Neue Studie mit betroffenen Männern

Die Krankengeschichte der Männer wurde jedoch weiter verfolgt und nun neue Erkenntnisse veröffentlicht. Die Einnahme der Nahrungsergänzungsmittel spielt den Krebszellen zu und die Krankheit wird daher getriggert. Eine neue Auswertung der Daten arbeitete mit 1.739 ausgewählten Männern, die am Ende auch Prostatakrebs bekommen hatten.

Ihnen wurden 3.117 Männer als Kontrollgruppe gegenübergestellt, die vom Krebs verschont geblieben waren. Es wurde bei jedem die Höhe des Selen-Spiegels im Körper ermittelt. Wer dabei einen hohen Wert hatte und dennoch über Nahrungsergänzungsmittel weiteres Selen zuführte, dessen Risiko auf Krebs war um 91 Prozent vergrößert.

Wer einen eher zu geringen Selen-Spiegel hatte, blieb von einer Risikoerhöhung jedoch auch nicht verschont. Hier war es das Vitamin E, das für Ärger sorgte und die Gefahr für Prostatakrebs steigen ließ: Für hochgradige Tumoren um 111 Prozent und für niedriggradige Tumoren um 46 Prozent.