Senioren mit Lungenentzündung - im Pflegeheim ist die Sterberate höher

Von Cornelia Scherpe
25. Mai 2012

Eine Lungenentzündung, auch Pneumonie genannt, darf nie leichtfertig abgetan werden. Die Krankheit kann durchaus zum Tode führen, vor allen Dingen wenn der Patient kein gutes Immunsystem hat. Von daher ist eine Lungenentzündung besonders für Senioren schnell eine lebensgefährliche Angelegenheit. Eine Erhebung zeigt nun, dass die Sterberate dieser Patienten besonders dann steigt, wenn sie während der Erkrankung in einem Pflegeheim leben. Tatsächlich kann das Risiko hier viermal zu hoch sein.

In der Studie wurden zunächst 2.569 Senioren mit einer Lungenentzündung erfasst. Sie wurden alle ambulant behandelt und lebten nicht in einem Heim. Gleichzeitig besah man sich die Daten von 518 Menschen, die mit ihrer Lungenentzündung im Pflegeheim lagen. Die Sterberate nach einem Monat lag bei der ambulanten Behandlung bei sieben Prozent und im Pflegeheim bei 27 Prozent. Der auffallende Unterschied wuchs noch einmal an, wenn man den Beobachtungszeitraum auf 180 Tage verlängerte. Nach diesem halben Jahr lag die Sterberate bei den Ambulanzpatienten bei 15 Prozent und bei den Senioren im Heim bei 44 Prozent.

Doch woran liegt das? Die Forscher gehen nach der Auswertung jedes Einzelfalls davon aus, dass die Pneumonie im Heim meist deutlich ausgeprägter war. Zudem waren die Patienten im Schnitt sieben Jahre älter und daher noch geschwächter.