Sexuelle Phobien - Ein großes Tabuthema

Viele leiden unter sexuellen Phobien, doch die meisten Patienten behalten ihre Ängste für sich

Von Melanie Ruch
7. Februar 2011

Ob Spinnenphobie, Höhenangst oder Arztphobien - Ängste begleiten uns seit Anbeginn der Menschheit. Doch von sexuellen Phobien hat noch kaum jemand etwas gehört.

Dabei leiden allein in Deutschland Tausende unter sexuellen Ängsten. Die meisten Außenstehenden können oft nicht nachvollziehen, warum sich jemand vor dem Nacktsein, vor Jungfrauen, feuchten Träumen oder Körpergerüchen fürchtet. Auch die Angst vor Sex generell gibt es. Manche Betroffene stehen allein beim Küssen schlimme Ängste durch.

Woher stammen solche Phobien?

Oftmals liegen diese Ängste in früheren schlimmen Erlebnissen begründet. Vergewaltigungsopfer beispielsweise leiden später nicht selten unter einer Angst vor dem männlichen Geschlechtsorgan. Teilweise haben die Phobien aber auch einen symbolischen Charakter.

Wer sich zum Beispiel vor dem Geschlechtsakt generell fürchtet, hat nicht unbedingt Angst vor Sex an sich, sondern vielmehr vor eventuellen Verletzungen, die daraus hervorgehen könnten. Häufig sind solche Ängste ein regelrechter Beziehungskiller. Vor allem wenn der Partner kein Verständnis dafür aufbringen kann.

Allerdings sollten Betroffene nicht versuchen die Angstsituationen zu vermeiden, sondern sich ihnen stellen; niemals jedoch sollten sie Dinge tun, die ihnen nicht behagen. Der Partner muss ausreichend Verständnis aufbringen, diese Themen des Lebens zu besprechen und gemeinsam durchzustehen. Auch eine Psychotherapie kann helfen die Angst in den Griff zu bekommen und mit ihr zu Leben.